Stellt die Entwicklung des Mobilfunks zu 5G ein gesundheitliches Risiko dar?
03.08.2023
Das Handy ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Sei es zur Nutzung diverser Apps, zum mobilen Arbeiten oder schlicht zum Telefonieren – das Mobiltelefon ist ständiger Begleiter unseres Lebens. Parallel zu den immer vielfältiger werdenden Anwendungsmöglichkeiten hat sich auch die dahinterstehende Technologie im Laufe der letzten Jahrzehnte immer weiterentwickelt. So wurde in den vergangenen Jahren bereits die 5. Mobilfunkgeneration (5G) eingeführt.
5G ermöglicht viele Anwendungen
5G ist keine neue Technologie, sondern eine Weiterentwicklung ihres Vorgängers 4G (LTE). Während viele technische Aspekte vergleichbar bleiben, soll 5G gegenüber LTE eine bis zu 100-fach erhöhte Datenübertragungsrate ermöglichen und zudem geringere Verzögerungen bei der Datenübertragung mit sich bringen. Dies erlaubt die parallele Verwendung des Mobilfunks von einer Vielzahl an Nutzern, etwa bei Großveranstaltungen oder zu Silvester, aber auch eine stabilere mobile Internetanbindung, was u.a. das mobile Arbeiten während Bahnreisen deutlich verbessert. Daneben werden viele Anwendungen gerade in Industriebereichen wie der Logistik oder der industriellen Fertigung mit 5G erst möglich, auch das Gesundheitswesen kann durch 5G gerade im ländlichen Raum verbessert werden.
Der Mobilfunk stellt kein Gesundheitsrisiko dar
Seitens Bürgerinnen und Bürgern bestehen teils Bedenken, ob der Mobilfunk und gerade die 5G-Technologie womöglich ein gesundheitliches Risiko darstellen. Tatsächlich könnten die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, welche im Mobilfunk die Informationen übertragen, bei zu starkem Umfang gesundheitsschädigende Folgen haben. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt daher technologieunabhängige Höchstwerte für die Strahlenbelastung des Mobilfunknetzes. Diese wurden unter Wort-Case-Bedingungen abgeleitet und deutlich unterhalb der gesundheitsgefährdenden Werte angesetzt. Sie gelten sowohl für besonders empfindliche Personengruppen als auch für dauerhafte Handynutzung.
Diese Grenzwerte werden mit dem bisherigen Mobilfunkstandard LTE selbst durch permanente, körpernahe Handynutzung nicht erreicht. Die Belastung durch Mobilfunkantennen liegt bei allen Mobilfunkstandards meist unter 1% des Grenzwertes. Die passive Belastung durch das Mobilfunknetz, der auch Menschen ohne körpernahe Handynutzung ausgesetzt sind, ist also äußerst gering und nicht gesundheitsschädigend.
Die Strahlungsintensität bleibt auch mit 5G moderat
Die Strahlungsintensität wird durch die Umstellung auf 5G in zweierlei Hinsicht beeinflusst. Während sie durch den höheren Datentransfer vergrößert wird, führt die höhere Effizienz des neuen Mobilfunkstandards gleichzeitig zu einer Verringerung der Strahlung. Beide Effekte gleichen sich hierbei so gut wie aus, sodass sich die Strahlungsintensität nicht wesentlich verändert. Daher werden die empfohlenen Höchstwerte nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand auch mit 5G nicht erreicht. Dennoch verfolgt das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz fortlaufend die tatsächliche Entwicklung der Strahlungsbelastung durch Mobilfunk mit gezielter Forschung, um auch zukünftig mögliche Gesundheitsschäden vollständig vorbeugen und ausschließen zu können.
Hilfreiche Links für weitergehende Informationen
Wenn Sie sich tiefergehend zur Thematik informieren möchten, finden Sie auf den hinterlegten Links Informationen zu grundlegenden Aspekten des Mobilfunks und zur 5. Mobilfunkgeneration „5G“, eine Darstellung der Nutzungsbereiche von 5G sowie den Forschungsstand und eine Risikobewertung des Bundesamts für Strahlenschutz zu 5G und Gesundheit.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (04.08.2023) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.